Heizungswasser transportiert in Heizkreisläufen die im Heizkessel erzeugte Wärme hin zu den einzelnen Heizkörpern. Es wird in Heizungsanlagen für Gebäude aber auch in Industrie- und Fernwärmenetzen eingesetzt. Dort spricht man auch von Kreislaufwasser. Die Neufassung der VDI 2035 vom März 2021 und die AGFW 510 definieren die Qualität von Füll-, Ergänzungs- und Kreislaufwasser von Heizungssystemen. Mit Veolia-Anlagen zur Enthärtung, Entsalzung und Kreislaufaufbereitung im Teilstrom erfüllen Sie diese Normen und die durch Kesselhersteller vorgegebenen Heizungswasser-Grenzwerte für eine optimale Energieeffizienz bei höchster Betriebssicherheit.
Finden Sie heraus, wie wir Ihnen helfen können:
Das richtige Heizungswasser
Welches Heizungswasser? - Trinkwasser genügt oft nicht.
Leitungswasser kann nur bedingt als Heizungswasser eingesetzt werden, denn das vom lokalen Wasserversorger zur Verfügung gestellte Trinkwasser bzw. Stadtwasser entspricht oft nicht den Anforderungen an eine optimale Heizungswasserqualität. Die möglichen Folgen sind ein verminderter Wärmeübergang, Betriebsstörungen oder sogar Schäden an Kessel- und Heizungsanlagen durch Ausfällungen, Ablagerungen und Korrosion sowie Probleme bei der Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen.
Heizungswasserqualität - Wichtige Parameter
Diese optimale Heizungswasserqualität wird definiert durch technische Normen und ggf. durch zusätzliche Anforderungen der Heizkesselhersteller. Die Regelwerke bestimmen Heizungswasser-Grenzwerte für pH-Wert, Härte, Leitfähigkeit sowie Sauerstoffgehalt. Diese Parameter beeinflussen, ob es in einem Heizungssystem zu Steinbildung oder Korrosion kommt. Die Grenzwerte unterscheiden sich je nachdem, ob das System salzhaltig oder salzarm betrieben werden soll. Der einzuhaltende pH-Wert-Bereich ist hingegen stark vom eingesetzten Kesselwerkstoff abhängig. Heizungswasser-Richtwerte finden Sie in:
- VDI 2035
- AG FW-Arbeitsblatt FW 510 (für Fernwärmenetze)
- Anforderungen der Kesselhersteller
Richtlinien für Heizungswasser - VDI 2035 (Grenzwerte)
Die VDI 2035 gilt für Warmwasserheizungsanlagen nach DIN EN 12828 und Wassererwärmungsanlagen nach DIN 4753 innerhalb eines Gebäudes (Vorlauftemperatur < 100°C). Die Richtlinie besteht aus 3 Teilen, von denen die Blätter 1 und 2 zusammengeführt und überarbeitet wurden. Die geänderte Richtlinie ist seit März 2021 gültig.
Gesamtheizleistung in kW | Gesamthärte in °dH | ||
---|---|---|---|
Betriebsweise | Elektrische Leitfähigkeit in µS/cm | ||
Werkstoffe in der Anlage | Heizungswasser pH-Wert | ||
spezifisches Anlagenvolumen in l/kW Heizleistung* | |||
≤ 20 | > 20 bis ≤ 40 | > 40 | |
> 50 kW bis ≤ 200 kW | ≤ 11,2 | ≤ 5,6 | < 0,3 |
> 200 kW bis ≤ 600 kW | ≤ 8,4 | < 0,3 | |
> 600 kW | < 0,3 | ||
salzarm | > 10 bis ≤ 100 | ||
salzhaltig | > 100 bis ≤ 1500 | ||
Heizwasser-Aussehen: klar, frei von sedimentierenden Stoffen | |||
ohne Aluminiumlegierungen | 8,2 bis 10,0 | ||
mit Aluminiumlegierungen | 8,2 bis 9,0 |
Richtlinien für Heizungswasser - AGFW 510 für Fernwärmeheizanlagen (Grenzwerte)
Die Richtwerte des Arbeitsblatts AGFW 510 gelten in der industriellen Wärmeversorgung und in der Fernwärmeversorgung für:
- Heißwasserheizanlagen (Vorlauftemperatur > 100 °C)
- Warmwasserheizanlagen (Vorlauftemperatur <= 100 °C) im direkten Verbund mit Fernwärmenetzen
Einen Leitfaden für Wasser in Wärmenetzen bietet unser White Paper "Wärmenetze zuverlässig betreiben".
Heizwasser | salzarm | salzhaltig | |
---|---|---|---|
Leitfähigkeit bei 25 °C in µS/cm | 10 - 30 | 30 - 100 | 100 - 1500 |
Aussehen | Klar, frei von suspendierten Stoffen | ||
pH-Wert bei 25 °C | 9,0 - 10,0 | 9,0 - 10,5 | 9,0 - 10,5 |
Sauerstoff in mg/l | < 0,1 | < 0,05 | < 0,02 |
Härte in mmol/l | < 0,02 | < 0,02 | < 0,02 |
Heizungswasseraufbereitung: Mehr Energieeffizienz & Betriebssicherheit
BerkeSELECT IQmidi: Für Systeme bis 10 m³
Heizungswasseraufbereitung nach VDI 2035
Warum Heizungswasseraufbereitung sinnvoll ist:
Normgerecht aufbereitetes Heizungswasser erhöht die Energieeffizienz und Betriebssicherheit:
- Verhindert die Entstehung von Korrosion, Kesselstein oder Verschlammung
- Einsparung von Heizkosten durch besseren Wärmeübergang
- Versorgungssicherheit durch Reparaturvermeidung
- Längere Lebensdauer der Anlagen
- Schutz der Umwelt durch verringerten CO2-Ausstoß
Enthärtung oder Vollentsalzung für Heizungswasser?
Heizungswasser entsalzen - Salzarme Betriebsweise
Für die meisten Heizkreisläufe ist eine salzarme Betriebsweise mit vollentsalztem Heizungswasser empfehlenswert. Diese Aufbereitung wird in der Regel von den Kesselherstellern gefordert, ist deshalb auch weit verbreitet. Darüber hinaus ist der Einsatz an Chemikalien gering. Im laufenden Betrieb müssen lediglich der ph-Wert und die Leitfähigkeit überwacht werden. Die salzarme Fahrweise ist allerdings aufwändiger im Vergleich zur salzhaltigen: Die Kosten für die benötigten Ionenaustauscherharze sind höher als die Verbrauchsmaterialien für die Enthärtung.
Heizungswasser enthärten - Salzhaltige Betriebsweise
Für die salzhaltige Fahrweise wird das Heizungswasser enthärtet. Sie ist aufwendiger im Betrieb, denn hier muss der Betreiber neben pH-Wert und Leitfähigkeit auch den Heizungswasser-Härtegrad (Gesamthärte) überwachen, um einer Korrosionsgefahr vorzubeugen. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für große Versorgungsnetze in der Nah- und Fernwärme mit mehreren hundert Kubikmetern Wasserinhalt. Dabei bietet die Enthärtung Kostenvorteile gegenüber der Entsalzung.
ACHTUNG: Die Verwendung von voll enthärtetem Wasser wird für Anlagen mit Aluminiumlegierungen nicht empfohlen.
Die richtige Heizungswasseraufbereitungsanlage
Veolia bietet wirtschaftliche und effiziente Heizungswasseraufbereitungsanlagen für jeden Bedarf: Befüllung, Nachspeisung und Teilstrom-Kreislaufaufbereitung ohne Unterbrechung im Betrieb. Unsere Lösungen versorgen die Heizkreisläufe einzelner Gebäude bis hin zu kompletten Heizungs- und Fernwärmenetzen für Stadtwerke, Krankenhäuser oder die Industrie. Wir bieten kompetente Beratung und praxisorientierte Webinare für Fachbetriebe, Planungsbüros und Betreiber von Heizungsnetzen. Mit einem ortsnahen Kundendienst von 50 Technikern deutschlandweit und digitalen Services zur Fernüberwachung unterstützen wir unsere Kunden über die gesamte Anlagenlebensdauer.
Wir beraten Sie zur optimalen Lösung für Ihren Bedarf:
Füllwasser: Anlagen zur Befüllung von Heizkreisläufen
Kurz vor der Inbetriebnahme steht oft die Frage: Wie die neue Heizungsanlage füllen nach VDI? Die normgerechte Erstbefüllung gemäß VDI 2035 kann etwa durch eine mobile Heizungswasseraufbereitung erfolgen. Für den kurzzeitigen Bedarf halten wir für unsere Kunden einen Pool an Leihanlagen zur Befüllung und Sanierung bereit.
Salzarme Betriebsweise:
Salzhaltige Betriebsweise:
Ergänzungswasser: Nachspeise-Anlagen für Heizungswasser
Festinstallierte Aufbereitungsanlagen zur Heizungswasser-Nachspeisung vermeiden eine Verschlechterung der Wasserqualität - selbst wenn größere Volumen nachgespeist werden und auch bei automatisierter Nachspeisung. Damit erfüllen Sie die Anforderungen der Kesselhersteller sicher.
Salzarme Betriebsweise:
Salzhaltige Betriebsweise:
- BerkeSELECT IQmidi
- BerkeSELECT IQ / IQ+ / IQ 105
- BerkeFILL EH 10
- BerkoDOS HMD mit HYDREX™ Dosierwirkstoff
Kreislaufwasser:
Anlagen zur Kreislaufaufbereitung
Eine kontinuierliche Teilstrom-Heizungswasseraufbereitung im Betrieb ist zu empfehlen für Anlagen mit einer Leistung ab 50 kW und immer dann, wenn in ein älteres Heizungssystem eine neue Kesselanlage eingebaut wird. Die Kreislaufaufbereitung stellt auch die optimale Befüllung und Nachspeisung sicher.
Komplettsysteme für salzarme und salzhaltige Fahrweise:
Auch ohne Anlagenkauf mit Pay-per-use-Service erhältlich.
Services für Ihre Heizungswasseraufbereitung
Fachwissen zur Heizungswasseraufbereitung
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Beratung zu Heizungswasseraufbereitung
Wir beraten unverbindlich und unterstützen Sie bei der normgerechten Planung Ihrer Heizungswasseranlage: