Non-plus-ultra: Wann eine Ultrafiltration das Badewasser aufbereiten sollte

Wann klassische Filtration in der Schwimmbadwasseraufbereitung ausreicht und wann Sie besser auf Ultrafiltration setzen sollten.
Schwimmer krault im Schwimmbecken

Der Cocktail ganz normaler Verunreinigungen in Pools und Schwimmbädern ist alles andere als appetitlich: Haare, Schweiß, Urin, Pollen, Insekten und andere Naturstoffe werden beim Baden unweigerlich in das Schwimmbadwasser eingetragen. Das Badewasser bedarf also immer einer Aufbereitung, da die Badenden schließlich mit diesem Wasser intensiv in Kontakt geraten. Durch die Aufbereitung wird das Wasser umgewälzt und ausgetauscht. Nach DIN 19643 müssen mindestens 30 l frisches Wasser pro Badegast und Tag zugeführt werden. Gleichzeitig sorgen die Umwälzung und die passende Beckenhydraulik dafür, dass die eingesetzten Desinfektionsmittel alle Stellen im Becken erreichen und ihre Wirkung ideal entfalten können. 

Als einziges Desinfektionsmittel in öffentlichen Bädern ist Chlor zugelassen. Das gilt also auch in privaten Hotels oder speziellen Therapiebecken. Nur zuhause im eigenen Pool sind auch andere Mittel zum Einsatz möglich. Bei der Wasseraufbereitungstechnik werden häufig Ein- oder Mehrschichtfilter verwendet, die in zertifizierter Ausführung auch höheren hygienischen Ansprüchen entsprechen können. Die Reinigungsleistung von durchschnittlichen Mehrschichtfiltern liegt bei 150 Partikeln pro Milliliter und reicht unter normalen Umständen vollkommen aus.

 

Referenz
Ozonfreie Schwimmbadwasser-Aufbereitung für 2 Becken mit unterschiedlichen Hygiene-Anforderungen.

Therapiebecken-Wasser: Wenn es reiner als rein sein muss

In Krankenhäusern, Kliniken oder Sanatorien benötigen die meist geschwächten Badegäste allerdings einen besonderen Schutz. Das schwächere Immunsystem oder auch inkontinente Patienten erfordern deutlich höhere und verlässliche Reinigungsleistungen von der Wasseraufbereitung. Hierzu werden immer häufiger Ultrafiltrationsanlagen (UF) verwendet, die das Wasser durch Filterkerzen mit Modulen aus feinen Kunststoffmembranen mit Porengrößen zwischen 0,01 und 0,1 µm pumpen. Die Kapillarmembranen der Ultrafiltration bestehen aus Polyethersulfon-Hohlfasern durch die verlässlich Schmutzpartikel und Mikroorganismen kleiner 0,1 µm zurückgehalten werden können. Gegenüber einem Mehrschichtfilter bedeutet dies eine 200 mal feinere Filtration des Wassers. So wird die Mehrzahl aller Viren, Bakterien und Keime effektiv entfernt.  Durch regelmäßige automatisierte Rückspülung, wird das verunreinigte Wasser direkt aus dem Kreislauf entfernt. Das kann im Gegensatz zu Mehrschichtfiltern sogar im laufenden Betrieb geschehen.

Eine weitere Besonderheit der UF liegt in der Nachbehandlung: Das Wasser wird nach der Ultrafiltration noch mit einem Aktivkohlefilter behandelt, um gebundene Chlorverbindungen zu entfernen. Das verhindert einerseits auch den typischen “Schwimmbadgeruch”, hat aber vor allem die ganz praktische Eigenschaft Haut- und Augenreizungen zu vermeiden. Diese Reizungen entstehen im Übrigen nicht durch Überdosierung, sondern einfach durch eine zu hohe Menge an eben jenem gebundenen Chlor, das auch durch mehr Frischwasser nicht zu lösen ist. Wir verwenden bei unseren UF standardmäßig Pulveraktivkohle um die Verbindungen wieder aufzulösen. Ein Einsatz von Ozon ist daher nicht mehr notwendig, was eine Ultrafiltration auch preislich vergleichsweise attraktiv macht.
 

Wenn es im Schwimmbad baulich eng wird: Vorteil Ultrafiltration

Gerade bei Renovierungen und Umbaumaßnahmen wird es auch für Hygienemehrschichtfilter im wahrsten Sinne eng. Hier entfaltet die UF ihren klaren Vorteil: Dank der platzsparenden Bauweise sind Raumhöhen von gerade einmal 2,40 m und Breiten von  70 cm nötig. Damit kann sie auch durch enge Zugänge zum Technikraum einfach transportiert und vor Ort zügig installiert werden. Unsere Anlagen werden standardmäßig in einer Gestellbauweise geliefert, die den Transport nochmals erleichtert. Die bauchigen Schichtfilter müssen hier oftmals vor Ort zusammengebaut werden und benötigen darüber hinaus zusätzlich eine Spülwasserbevorratung und ggf. einen Zwischenspeicher für die Kanalableitung. Das kostet alles Nerven, Zeit und führt damit vor allem zu einem längeren Ausfall des Badebetriebes.

 

Remote-Überwachung für Poolwasser

Grundsätzlich lassen sich heute alle Anlagen zur Aufbereitung von Schwimmbadwasser mit umfassender Sensorik ausrüsten. Damit können die wichtigsten Parameter des Wassers wie z.B. Wasserdruck, pH-Wert oder Konditionierung von Chlor in der Anlage verlässlich aus der Ferne überwacht werden. Dieses Wissen ist wichtig, damit Badbetreiber immer einen Überblick über die aktuelle Wasserqualität behalten. Mit HUBGRADE verfügen wir außerdem über ein umfangreiches digitales Service-Tool, dass die Parameterüberwachung und die Qualitätssicherung zuverlässig ermöglicht. Denn auf die Sicherung der Wasserqualität kommt es im Schwimmbad schließlich besonders an!
 

  
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