Wenn es um die Aufbereitung von Heizungswasser geht, halten sich hartnäckig verschiedene Mythen. Mit einigen Irrtümern zum Heizungswasser haben wir bereits an anderer Stelle aufräumen können. Aber auch bei den Aufbereitungsmethoden des Heizungswassers halten sich verschiedene “gefühlte” Wahrheiten, die in das Reich der Legenden verwiesen werden müssen. Hier haben wir ein paar davon gesammelt:
Geschlossene Heizsysteme konservieren die Wasserqualität von ganz allein
Kein Heizsystem kommt ohne eine turnusmäßige Wasseraufbereitung aus. Mag bei kleineren Systemen der verbaute Materialmix noch relativ überschaubar sein und die möglichen Kosten für Schäden sich vielleicht proportional noch im Rahmen halten, gilt bei größeren Systemen ab 50kW höchste Alarmstufe: Sauerstoff gelangt an verschiedenen Stellen an denen diffusionsoffene Materialien verbaut sind in das Wasser. Das fördert Korrosion, Ventile können verschlammen bzw. Magnetit hemmt erheblich den Wärmeübergang. Das Risiko eines gesamten Anlagenausfalls wächst stetig mit der Zeit. Diese Gefahr entsteht jedes Mal von neuem wenn lediglich normgerechtes Wasser nachgespeist wird. Auf der sicheren Seite sind Betreiber von Heizsystemen mit einer kontinuierlichen Aufbereitung ihres Heizungswassers. Denn so werden bereits leichte Abweichungen von der erforderlichen Wasserqualität durch das System ausgeglichen. Eine kontinuierliche Aufbereitung bietet auch noch einen weiteren Vorteil: Viele Betreiber vergessen oft, welch wichtige Rolle die Druckhaltung in ihrem System spielt. Denn durch kontinuierlichen Überdruck wir der Zutritt von Gasen ebenfalls minimiert.
Zur Aufbereitung von Heizungswasser existiert ein universales Filtermaterial
Jedes Heizsystem stellt an das Wasser andere Ansprüche und wird unterschiedlich betrieben: salzhaltig, salzarm? Die Entscheidung welche Fahrweise die Wasseraufbereitung benötigt, hängt maßgeblich von den Vorgaben des Kesselherstellers und den Wasserbedingungen vor Ort ab. Das hat Auswirkungen auf das zu verwendende Filtermaterial. Bei der salzhaltigen Fahrweise können die Ionenaustauscher manchmal technisch noch relativ einfach regeneriert werden, bei Mischbett-Ionenaustauschern für vollentsalztes Wasser hingegen ist meist Fachpersonal notwendig. Der Betreiber einer Heizungsanlage hat sich deshalb über die Herstellervorgaben zu informieren, falls von der VDI 2035 abweichende Anforderungen bestehen. Für die Gewährleistung ist dies ein ganz wichtiger Punkt.
So wird bereits deutlich: Das EINE Filtermaterial für alles existiert nicht. Wenn sich nach einem Umbau oder einer Erweiterung also die Fahrweise des Heizsystems ändert, wird auch eine neue Wasseraufbereitung notwendig. Daher sind flexible Anlagen bei solchen Maßnahmen besonders interessant. Sie können dank leicht zu tauschender Filtereinsätze an die neuen Bedingungen problemlos angepasst werden und leisten je nach Bedarf die richtige Aufbereitung in ein und demselben Gerät: entsalzen, enthärten, filtrieren, alkalisieren und entgasen. Wenn nicht bei jedem Umbau ständig neue Anlagen angeschafft werden sollen - was schon rein finanziell nicht jeder kann - empfehlen wir kontinuierliche Lösungen im Teilstrom, ganz im Sinne des Neuentwurfs der VDI 2035.
Erstmal neu befüllen: Mit der Zeit findet sich dann schon die richtige Einstellung
Durch normgerechte Befüllung des Komplettsystems wähnen sich Betreiber oftmals in gefährlicher Sicherheit. Bei abweichenden Laborwerten wird diese Prozedur einfach wiederholt. Dabei vergessen wird oftmals, dass neben den hohen Kosten und der puren Wasserverschwendung, sich durch die hohe Temperatur im System Härteablagerungen überhaupt erst bilden können. Vollständig enthärtetes oder entsalztes Wasser ist zwar zunächst eine gute Lösung, doch wird selten mit wirklich vollentsalztem oder enthärtetem Wasser befüllt. Schließlich lässt die VDI 2035 bei kleineren Kesselleistungen auch Resthärten für die Befüllung zu.
Im vermeintlich normgerechten Füllwasser, können dann gelöste Feststoffe sofort erneut zu Verschlammungen führen. Das nächste Unheil droht, wenn dann vielleicht das falsche Filtermaterial zur Aufbereitung verwendet wird oder sich Restwasser aus der Druckprobe oder der Spülung im System mit dem neuen Wasser vermischt hat. Auch hier sind festinstallierte flexible Anlagen zur kontinuierlichen Aufbereitung gegenüber temporären Lösungen klar im Vorteil: Sie passen sich der jeweiligen Situation unmittelbar an und halten die Qualität des Heizungswassers konstant auf dem gewünschten Niveau.
Richtig sicher vor einem bösen Erwachen im guten Glauben sind Betreiber von sensiblen Heizsystemen nur mit einer permanenten Lösung zur Aufbereitung ihres Heizungswassers, wie den Anlagen der BerkeSELECT-Reihe. Solche Anlagen lassen sich problemlos im Teilstrom einbauen und integrieren die Entgasung in das System gleich mit. Das spart Platz und Nerven in der Heizzentrale. Außerdem ist es eine umweltschonende Lösung, die Spülung und Befüllung mit normalem Stadtwasser durchführen zu können und dann die anschließende Aufbereitung mit einer Teilstromanlage auf die geforderten Werte zu bringen, bevor die Anlage das erste mal aufgeheizt wird. Somit muss nur die tatsächlich im System befindliche Wassermenge behandelt werden, ohne einen Tropfen zu verschwenden. Dank moderner Sensorik sind heute alle wichtigen Parameter jederzeit auf einen Blick abrufbar. Mit HUBGRADE bieten wir unseren Kunden auch hier die passende online Lösung.
Damit fällt nun auch bei der Heizungswasseraufbereitung niemand mehr auf Mythen hinein. Denn auf die Qualität des Heizungswassers kommt es an!
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