Kunde: BG Krankenhaus Bergmannstrost, Halle
Das „Kranken- und Genesungshaus Bergmannstrost“ in Halle an der Saale wurde 1894 als zweites Unfallkrankenhaus der Berufsgenossenschaften eröffnet. Viele Gebäude stammen aus der Zeit. Heute ist die Klinik ein führendes Fach- und Lehrkrankenhaus mit zehn Fachkliniken und stetig wachsender Bettenzahl. Zudem beschreitet die Klinik neue Wege der nahtlosen Rehabilitation nach Unfall und Krankheit.
Anforderung: Ozon-freie Aufbereitung für Therapiebad und Schwimmbecken
Nach der Wiedervereinigung kehrte das Krankenhaus zurück in den Verbund der Bergbau-Berufsgenossenschaft und feierte am 4. Dezember 1997 die Eröffnung des Klinik-Neubaus. Nach mehr als 20 Jahren sollte die Schwimmbadtechnik nun auf den neuesten Stand gebracht werden. Dabei mussten sowohl die allgemeinen Anforderungen der DIN 19643 eingehalten, als auch auf bauliche Bedingungen vor Ort Rücksicht genommen werden.
Die Schwimmhalle besteht aus zwei Becken:
- einem Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken mit einer Größe von ca. 10 x 17 Metern und einer Tiefe von 0,8 bis 1,6 Metern.
- einem Therapiebad mit einer Größe von ca. 6 x 8 Metern.
Die Bäder wurden während der Modernisierung baulich nicht verändert, lediglich die Aufbereitungstechnik ausgetauscht. Die Becken stellen unterschiedliche Anforderungen an die Hygiene.
Bisher wurde das Wasser in zwei Anlagen aufbereitet, beide unter Einsatz von Ozon. Reinigen und Desinfizieren mit Ozon ist zwar ein wirksames und bewährtes Verfahren. Ozon ist jedoch ein giftiges Gas, das zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise zusätzliche Entlüftungen oder Warnmelder erfordert. Alternativen existieren bereits, die geringere Anforderungen an das Bedienpersonal stellen. So kann seit der Aktualisierung der DIN Normenreihe 19643 im Jahr 2012 bei dem Einsatz von Ultrafiltrationsanlagen die Desinfektion durch Ozon entfallen.
Lösung: Becken-spezifische Aufbereitung mit Ultrafiltration bzw. Hygienefiltern
Das höher belastete Wasser im Therapiebad wird seit 2014 durch eine Ultrafiltrationsanlage UFlex Pool 60 von Veolia Water Technologies gereinigt. Das geringer verunreinigte Wasser des Nichtschwimmerbeckens wird dagegen mittels Hygienefiltration (Mehrschichtfilter) behandelt. Um den nach DIN 19643 geforderten Gesamtvolumenstrom von 120 m³/h zu erreichen, wurden in der Weihnachtspause 2018 zwei Hygienefilter Typ BA-H 60 A St installiert.
Das komplette System umfasst Spülwasserbehälter, Umwälzpumpe, Spülwasserpumpe, die Dosiertechnik für die Pulveraktivkohlezugabe und chemische Reinigung sowie einen Scheibenfilter zur Voraufbereitung. Der Spül- und Reinigungsbetrieb erfolgt vollautomatisch. Die Anlage arbeitet mit einem Volumenstrom von 60 m3/h. Nach der Installation im Jahr 2014 wurde die Ultrafiltrationsanlage durch Veolia Water Technologies per Fernüberwachung über ein halbes Jahr eingefahren. Dabei können die wichtigsten Betriebsparameter aufgerufen werden, wie beispielsweise Druck, Volumenströme und die Anzahl der Chemiespülungen.
Steckbrief Ultrafiltration
Die Ultrafiltration arbeitet mit überaus feinen Filtern mit einer Porenfeinheit von 0,02 µm die Bakterien, Viren und auch Legionellen zurückhalten. Die Anlagen arbeiten vollautomatisch und können auf Wunsch online per LAN oder WLAN überwacht werden. Der Verzicht auf die Ozonbehandlung spart zudem erhebliche Investitionskosten bei leistungsfähiger Filtration und Desinfektion. Die Ultrafiltration bietet sich vor allem auch bei Sanierungen an: Aufgrund der geringen Aufbauhöhe können die Anlagen problemlos in Räumen bis 2,20 Meter Deckenhöhe aufgestellt werden.
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